Philosophie und Leitlinien von Ergün-Beratung






"Ich möchte nicht, dass mein Haus an allen Seitenzugemauert ist und meine Fensteralle verstopft sind. Ich will, dass die Kulturen aller Länder durch mein Haus so unbehindert wie möglich nur wehen. Doch weigere ich mich, von irgendeiner weg geweht zu werden."
Mahatma Gandhi



Eine positive Grundhaltung ist wesentlich für den Erfolg und für eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Einrichtungen und Menschen mit und ohne Migrationshintergrund

Tief greifende gesellschaftliche Veränderungen können wir nur dann gemeinsam und erfolgreich erreichen, wenn wir von gegenseitigen Schuldzuweisen weg kommen und die Verantwortung für unser eigenes Handeln und unsere Haltung übernehmen. Hierfür ist auch eine kritische Selbstreflexion notwendig, in der Einrichtungen zentrale Fragen an sich selbst richten:

Welche inneren Strukturen in unserer Einrichtung, z.B. Zeitdruck, Stress, Hierarchien (Machtgefälle), Ausgrenzungsmechsnismen in "Ihr un Wir", erschweren ungewollt eine konstruktive Begegnung und Zusammenarbeit mit Eltern?

Welche eigenen (oft unbewussten) Erwartungshaltungen, Unsicherheiten, Projektionen und Bilder gegenüber der Zielgruppe bringe ich mit in die Arbeit?

Wie beeinflussen diese meine/unsere Arbeit und die Begegnung mit Menschen mit Migrationshintergrund?


Weitere wichtige Leitlinien

Berücksichtigen wir als Einrichtungen Diskriminierungserfahrungen von Kindern/Jugendlichen mit Migrationshintergrund, indem wir sie begleiten und stärken. Nur dann entwickeln diese Kinder/Jugendliche eine Sensibilität und Kompetenz gegenüber Diskriminierungserfahrungen anderer!

Wir brauchen pädagogische Konzepte, welche die verschiedenen Identitäten der Kinder berücksichtigen, stärken und integrieren: zu so genannte Brückenmenschen, d.h. Menschen, die Strategien gelernt haben, die kulturelle, religiöse und sprachliche Zersplitterung der Welt zu überwinden, um eine weltoffene Persönlichkeit zu entwickeln.


Für eine Kultur der gegenseitigen Wertschätzung
Ressourcenorientiertes Handeln – die Abkehr vom Defizitblick. Trotz aller Schwierigkeiten, gibt es beachtliche Erfolge, welche vielfach nicht registriert werden. Der Blick geht in der Alltagsroutine für diese Fortschritte oft verloren. Um die Arbeit zu erleichtern, wird der Fokus auf die Potentiale der Menschen und auf die vielfachen Lösungen und Möglichkeiten verlagert. Ein Weg der kleinen Schritte.

Eine gleichberechtigte Integration von Menschen mit Migrationshintergrund fördern, neu gestalten und für alle gewährleisten
Integration bedeutet: Herstellung einer Einheit aus Unterschiedlichem. Die Vervollständigung eines Ganzen, nämlich unserer Gesellschaft. Dazu gehört auch die Selbstbestimmung. Wie stark werden bspw. Eltern in einer Zusammenarbeit mit Einrichtungen nach ihren Bedürfnissen und Wünschen gefragt und diese berücksichtigt?

Empowerment
Bildungsarbeit und die damit verbundenen gesellschaftlichen und persönlichen Veränderungen sollen alle Menschen stärken, egal ob pädagogische Fachkräfte oder Eltern mit und ohne Migrationshintergrund und deren Kinder. Indem wir als Menschen und Einrichtungen unsere Haltung und unser Handeln reflektieren, uns bewusst machen und miteinander kommunizieren, können wir gemeinsam verschiedene Wege und Möglichkeiten für eine neue Gestaltung der Lebensbedingungen entwickeln.

Die vielfachen gesellschaftlichen Aufgaben und Herausforderungen sind sehr komplex und keineswegs einfach, aber mein persönliches Leitmotiv lautet: „Es ist nicht einfach, aber einfacher als wir glauben und denken“.


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